Josef W.
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Ein Paradebeispiel für den Modernisierungs- und Reglementierungsbedarf des deutschen Gesundheitssystems.
Als mittlerweile ehemaliger Gesundheits- und Krankenpfleger eines großen Paderborner Krankenhauses (mittlerweile tätig als Psychologe), habe ich nicht nur mit den Auszubildenden dieses Institutes im Bereich Physiotherapie gearbeitet, sondern auch diverse Gespräche mit den Dozenten führen können. Alles in allem ist die fachliche Kompetenz mangelhaft. Dies erschloss sich sowohl empirisch bei der praktischen Arbeit auf dem medizinischen Gebiet als auch bei einem genauen Blick auf die pädagogischen Methoden (inklusive dem Lehrplan). Es zeigt sich sehr deutlich, dass die Berufsschullehrer weder Studium noch weitgefächertes Wissen im Bereich Pädagogik besitzen. Man erkennt zum einen sehr deutlich, das der Beruf des Physiotherapeuten nicht staatlich geregelt ist und es von Schule zu Schule zum Teil massive unterschiede in der Kompetenz und dem zu erreichenden Lernstoff gibt. Leider resultiert unter derart großer Varianz an Kompetenz ein Risiko für Patienten und Fehlbehandlungen, welches sich exemplarisch durch die Abwesenheit von medizinischem Fachwissen und unzureichender Förderung sozialer Fähigkeiten gezeigt hat. Grade im Gesundheits- und Sozialbereich sollte nicht nur eine emotionale Intelligenz vorhanden sein, sondern diese auch gezielt gefördert werden. Doch weder Eigenschaften wie Kongruenz, Empathie oder das loslösen von der eigenen subjektiven Konstruktion der Wirklichkeit, um eine anfragende gerechte Arbeit am Patienten durchzuführen, ein kollegiales Zusammenspiel zu ermöglichen oder der angemessene Umgang mit den Auszubildenden von Seiten der Dozenten, konnten in der Praxis gesehen werden. Durch derartige Schulen wird eine weitere Professionalisierung der Semiprofessur "Physiotherapie" nicht weiter voranschreiten können. Ich kann nur hoffen, dass unser Gesundheitssystem endlich die Fehler ausbügelt, welche durch diese Schule regelrecht verkörpert werden. (Name wurde zur Anonymisierung geändert)
!ERGÄNZUNG: Mittlerweile sammelten sich immer wieder Fälle von Mobbing die auch vom Lehrpersonal mitgetragen werden, in der Vergangenheit! Hierbei handelt es sich nicht um Einzelfälle. Ein weiteren Indiz für dringenden Handlungsbedarf staatlicher Akteure!